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Der Tod in Teheran

Ein adliger Perser genoss den Mittag im Schatten eines großen Baumes in seinem Garten.

Plötzlich stürmte sein treuer Diener auf ihn zu. Jener erzählte völlig aufgelöst, dass er eben den Tod gesehen habe und dass dieser ihm drohte und ankündigte, ihn heute zu holen. Der Diener flehte seinen Herrn verzweifelt an, er möge ihm sein schnellstes Pferd geben, damit er vor dem Tod nach Teheran fliehen könne. Der Herr übergab ihm voller Mitgefühl sein bestes Ross. Der Diener sprang in den Sattel und verschwand in wildem Galopp in einer wirbelnden Staubwolke. Der Herr sah ihm lange nachdenklich nach.

Als der Staub sich gelegt hatte, kehrte der Herr in den kühlen Schatten des Baums zurück. Gerade als er sich gesetzt hatte trat hinter dem Stamm der Tod hervor. Der Herr fragte den Tod: „Wozu hast du denn meinen Diener so sehr erschrocken?“ „Das war nicht meine Absicht“, sprach der Tod, „Ich bin selbst erschrocken und habe mich gewundert, warum dein Diener immer noch hier ist, denn wir sollen uns schon heute Abend in Teheran treffen.“